May 8, 2014

Urlaub mit der Familie

Anfang April ist meine deutsche Familie über den Ozean geflogen, um mich nach ungefähr sechs Monaten für zwei Wochen wieder live und hautnah erleben zu dürfen.
Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, was genau auf mich zukommen würde.

Viele andere Au Pairs, die schon familiären Besuch empfangen durften, berichteten von Heimweh danach oder Stress mit Eltern/ Geschwistern, was meine Freude ein wenig getrübt hatte. Was heißt ein wenig - sehr viel!
Ich war mir sogar schon ohne diese Erfahrungsberichte sicher, dass ich mich wie vor meiner Abreise häufig und laut mit meinen Eltern streiten würde. Heimweh hatte ich nicht erwartet, wollte aber auch die Möglichkeit nicht allzu sehr unterschätzen.

Was ich absolut nicht erwartet habe, war die Veränderung meiner Geschwister.

Die habe ich nämlich fast nicht erkannt, als sie plötzlich aufrecht neben mir standen.

Ihr müsst euch vorstellen, dass ich meine Geschwister für sechs Monate nicht mehr richtig gesehen habe. Natürlich habe ich ihre Gesichter via Skype sehen können, allerdings kann man das nicht mit der Realität vergleichen.
Mir ist vorher nie wirklich bewusst geworden, wie viele Veränderungen nur sechs Monate vor allem im (prä-)  pubertären Alter hervorrufen können. Bis jetzt.
Es war total gruselig, als ich auf einmal meinen Bruder sah, der plötzlich viel breitere Schultern bekommen hatte und mich zudem überragte. Meine Machtposition unter uns Geschwistern - dahin! Oder meine ältere, jüngere Schwester, die mir auf einmal fast zur Schulter reichte. Am meisten  überrascht hat mich aber meine jüngste Schwester, deren Stimme anders klang, deren Gesicht veränderte Züge aufwies und Figur auch starke Veränderungen aufzeigte.

Natürlich waren fielen meine Erwartungen wieder negativer aus, als die Realität wirklich aussah, weshalb ich die Zeit mit meiner Familie echt genießen konnte. Die Geringe-Erwartungen-Taktik funktioniert noch immer.


Ohne Streit kamen wir aber dennoch nicht aus, weil Mama und Papa irgendwann mit erhobenen Zeigefinger vor mir standen und meine Zukunftspläne aus mir herauszuquetschen. Welches Studium? Wann beginnt es? Welcher Job? Sie waren weder von meiner Idee, ein Praktikum zu beginnen, zufrieden, noch mit meinem Zeitmanagement. Jetzt noch nicht beworben?


Dafür fand ich es unglaublich schön, wieder so richtig mit meiner Familie herumspaßen zu können. Mathis' und Papas Humor habe ich bisher noch nicht in einer anderen Person wiedergefunden und auch Annikas lustige Frechheit ist irgendwie einzigartig. Genauso Annelenes Gerechtigkeitssinn und Stärke. Oder Mamas Fürsorge. Dinge, die ich doch schon ein wenig bis ein wenig mehr vermisst habe. Wenn auch eher unterbewusst



Philadelphia

Meine Eltern haben sich eine Wohnung in einem der Vororte von Philadelphia gemietet, wo wir bis zum Wochenende geblieben sind. 
Zu ihnen gestoßen bin ich Freitag Abends, wo ich noch einmal die wunderschönen Effekte des Jetlags erleben durfte. Dasselbe am nächsten Morgen. Alle schon um 8 hellwach. 
An dem Samstag haben wir dann noch ein wenig die Stadt mit deren Mietsauto erkundigt. Mit der Metro fahren, das Love-Sign sehen, herumlaufen.. das wars auch schon. 
Und um das Ergebnis festzuhalten: Philadelphia reizt mich nicht allzu sehr. Vielleicht aber auch nur, weil dort Bäume und Sträucher noch aus Stamm und Ästen bestanden und weder Blüten noch Blätter vorweisen konnten. 


Great Falls

Nach dem Wochenende lebte meine Familie in einem Hotel in Leesburg. Während der Zeit habe ich gearbeitet, weshalb wir immer nur vormittags und abends was zusammen machen konnten, was aber völlig gereicht hat. 
Natürlich musste ich ihnen die Great Falls zeigen, die super ankamen. 
Es war insofern auch noch interessant für mich, weil der Wasserspiegel im Vergleich zum letzten Besuch viel höher war und mir so an einigen Stellen ein ganz anderes Bild geboten wurde. 

Die ersten Anzeichen von Frühling. 

Wie ich im Nachhinein herausgefunden habe, handelte es sich hierbei um echte Schildkröten!
Interessante Reflektionen. 

Washington D.C.

Während der Zeit in Leesburg, haben wir natürlich auch die Hauptstadt der Staaten erkundet und zusammen die wahrscheinlich wohl wichtigste Sehenswürdigkeit besucht. Das Kapitol.
Weil danach eine Toilette gefunden werden musste, habe ich meine Familie geschickt in den botanischen Garten geführt, den alle dann glücklicherweise so toll fanden, dass wir den Rest des Vormittags dort verbracht haben. Mein Plan ist also aufgegangen. 
Ich hatte viel Spaß... und die anderen?






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