Wie schon im letzten Post beschrieben, habe ich das Ende des 1. Weihnachtstages bei den Eltern meines Gastvaters in Leonardtown, Maryland verbracht. Sie wohnen an einer der breitesten Stelle des Potomac Rivers, weshalb ich mich teilweise wirklich wie an einem Strand gefühlt habe. Nur dass der Sand erst bei Niedrigwasser zum Vorschein kam.
Dort sind wir den nächsten Tag geblieben, bis wir uns abends in der Dunkelheit ohne die Kids auf den Nachhauseweg gemacht haben. Während dieses gesamten Tages hatte ich viel, viel Zeit, um jede Menge Fotos zu schießen, da die Kinder hauptsächlich mit ihren Tablets beschäftigt waren und ich laut meiner Gasteltern an diesem Tag nicht wirklich arbeiten sollte.
Der Tag fing schon verdammt gut an:
Sanft aufgeweckt wurde ich von den Gänsen, Möwen (oder) Schwänen, die sich irgendwo in der Nähe des Hauses auf dem Potomac River niedergelassen hatten. Am Frühstückstisch hatte ich neben mehreren perfekten Bagels auch die wunderschöne Aussicht auf das von der Sonne beschienende Wasser, was sich nur wenige Meter von dem Haus entfernt befindet. Perfekt!
Ich bin ehrlich gesagt ein wenig oder auch ein wenig mehr neidisch auf die Großeltern, denn diesen Anblick dürfen sie sich wohl jeden Tag "antun". Wann immer sie wollen. Freiwillig. Ohne viel Aufwand. Vor einigen Jahren haben sie sich den Traum vom Leben am Wasser erfüllt und sich ein Grundstück am Potomac River gekauft. Genau das wird jetzt auch mein neues Lebensziel sein: Später reich sein, um mir ein Haus am Fluss leisten zu können. Er muss ja gar nicht mal so breit sein wie der Potomac River an der Stelle, sodass man das gegenüberliegende Ufer nur noch schwer ausmachen kann. Nein. Ich hatte ja schon in meinem Austausch in Heber Springs das Vergnügen, "nur" den Little Red River im Garten haben zu dürfen und das hat sich auch einfach nur unglaublich gut angefühlt.
Es war nicht allzu kalt draußen, weshalb ich mir gleich meine "supercoole" Digicam geschnappt und mich zum Wasser begeben habe. Und dann: Fotos, Fotos, Fotos. Hier nochmal eins, da nochmal, ach, das sieht auch so schön aus... Ich wollte ungelogen erst 90 Fotos in diesen Post packen, die ich dann aber doch noch so gut es ging irgendwie auf 30 reduziert habe. An dem Tag habe ich meine Kamera wirklich geliebt.
Genauso wie mein Leben. Während ich auf den Steinen am Ufer saß und gedankenversunken die Wellen beobachtet habe, ist mir auf einmal in den Sinn gekommen, dass ich mich echt glücklich schätzen darf, dort sitzen zu dürfen. An dieser Stelle. Das Wasser des Potomac Rivers nur wenige Meter von mir entfernt. In Maryland. In den USA. Als Au Pair.
Nur durch Zufall, Glück und was weiß ich durfte ich diesen kleinen, doch wunderschönen Platz der Erde entdecken und glücklich sein (und Unmengen von Fotos machen). Hätte ich eine andere Gastfamilie bekommen, hätte ich nicht dort sein können. Hätte ich während meiner Bewerbung als Au Pair gar keine Gastfamilie gefunden, wäre ich nicht an der Stelle gewesen. Hätte ich nicht die Idee, als Au Pair in den USA zu arbeiten, gehabt, hätte ich den Ort ganz sicher auch nicht für mich entdeckt. Wäre ich arm, krank, oder im schlimmsten Falle nicht geboren, dann könnte ich meinen Traum nicht leben. Im schlimmsten Falle, weil ich nicht leben könnte.
Klar, das Leben als Au Pair ist nicht immer traumhaft, vor allem die Arbeit ist manchmal echt hart, aber solche Situationen, Momente und Gegebenheiten machen mein Leben als Au Pair doch manchmal zu einem Traum.
Genug philosophiert.
Cleo hat irgendwann meine Gedankengänge unterbrochen, ein paar Spuren im Sand hinterlasse, die ihr auch in den Fotos entdecken könnt, und irgendwann auch angefangen im Sand nach vergrabenen Schätzen oder toten Fischen zu buddeln. Übrigens, Cleo ist einer unserer Hunde, falls das jemand noch nicht wusste.
Mit meiner Gastmutter und einer mit Unmengen von neuen Fotos gefüllten Kamera bin ich irgendwann wieder in mein neues Traumhaus zurückgekehrt und erst wieder hinausgekommen, als die Sonne zu verschwinden begann.
Falls jemandem gerade die Frage kommt: Sonnenuntergänge sind hier viel kürzer als in Deutschland. Aber vor allem am Potomac River wunderschön, weshalb das noch einmal zu extra Fotos führte.
Wie Weihnachten hat sich das ganze dann wirklich nicht mehr angefühlt, dafür aber wie richtiger Urlaub.
Das beste ist, dass ich das Angebot erhalten habe, im Sommer noch einmal mit den Kindern wieder her zu kommen.
PS.: Vielen Dank für die Karten und Geschenke, die auch noch nach Weihnachten bei mir ankommen! Vielen Dank, ihr seid alle genial! Besonders hervorgehoben wird hier meine liebe Cousine Dani, die laut ihrer süßen Weihnachtskarte unglaublich gerne diesen Blog verfolgt. :D
Jetzt aber genug geplaudert, genießt die Fotos, fangt an zu träumen oder seid neidisch.
In letzter Zeit liebe ich es, kahle Bäume und Ästchen zu fotografieren. |
Ich vermute, dass Möwen diese Muscheln auf den Steg fallen gelassen haben, um an Essbares zu kommen. |
Spuren im Sand. Von einem Hund. Cleo. |
Hier finde ich die Welle im Hintergrund besonders interessant. |
So muss es für eine Ameise aussehen, wenn eine kleine Welle auf sie zugerast kommt. |
Zum richtigen Zeitpunkt abgedrückt - seht ihr die wegfliegenden Gänse? |
Wow, wirklich ein wunderschönes Fleckchen Erde. Schön das Du über Weihnachten dort sein konntest. Ich freue mich auf mehr Bilder
ReplyDeleteLiebe Grüße
Mary
Noch mehr Bilder von dem Plätzchen oder andere? :D
DeleteJa, die Frage stelle ich mir gerade wirklich, haha. :D
Grüße zurück! :)
Das sind echt wunderschöne Bilder!! Ganz spezielle Weihnachtsstimmung =D
ReplyDeleteRichtig. Aber sowas von. Irgendwie wird mir dieses Weihnachten wohl in Erinnerung bleiben. :D
DeleteEcht super Bilder! Besonders die vom Sonnenuntergang :)
ReplyDeleteOh ja! Mir gefallen die Farben da auch so besonders! Bin froh, dass ich Dinner dafür unterbrechen durfte. :D
DeleteEcht schöne Bilder! Ist mal was anderes :D
ReplyDeleteElisa von Lionheart Memories
Das auf jeden Fall. :D
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