January 5, 2014

Weihnachten in den USA

Ja ich weiß. Während alle anderen schon lange ihre neuen Jahresvorsätze gepostet haben, muss ich noch mein Weihnachtsfest in aufarbeiten. Aber das ist okay. Ich steche gerne aus der Menge heraus. 

Weihnachten in den USA zu verbringen war wirklich anders. Weder negativ, noch positiv bewertet. Einfach anders. Es gab so einige Unterschiede, auf die ich mich einlassen musste und es war auch ein wenig komisch, Weihnachten nicht zuhause in Deutschland, sondern getrennt von Familie und Freunde verbringen zu müssen. Heimweh hatte ich zwar nicht wirklich, allerdings habe ich doch so einige Traditionen vermisst, die mir vorher gar nicht so wichtig vorgekommen sind. 
Sowas lernt man also in der Ferne. Dinge wertschätzen. 

Es war aber auch wieder süß zu erleben, was Weihnachten im Kindesalter noch bedeutet. Meine Geschwister sind zwar jünger als ich, aber alle schon über 11, weshalb das Glänzen der Kinderaugen beim Anblick der Geschenke und bei den Geschichten vom Weihnachtsmann schon fast in meinen Erinnerungen untergegangen war. 
Sowas lernt man also als Au Pair. Wie süß und magisch und unbeschwert Weihnachten für Kinder doch ist.
 

Unterschiede

Fangen wir ganz weit vorne an: Die Vorweihnachtszeit.  
Ich persönlich empfand diese Zeit hier in den USA relativ "unweihnachtlich" bzw. mit relativ wenigen Traditionen verbunden. Es gibt anscheinend normalerweise keinen Adventskalender und auch der Adventskranz ist hier nicht sonderlich üblich (vielleicht auch, weil meine Familie eher atheistisch ist). 
Ansonsten waren für mich nur die Weihnachtsdekorationen in den Straßen, Vorgärten und Haustüren das einzige Zeichen, dass Christmas bald vor der Tür steht. Es gab leuchtende Rentiere, bunte Santas und viele blinkende Lichterketten, von denen ich euch aber leider keine Fotos bieten kann. Ihr wisst ja: Meine Kamera spinnt normalerweise im Dunkeln. Sorry.
Eine süße vorweihnachtliche Idee von meiner Gastfamilie war allerdings Santas Helfer - Elf Jolly Fiddlesticks - vor Jahren einzuführen, der jedes Jahr im Dezember zu der Familie kommt und die Aufgabe hat, das Verhalten der Kinder unter die Lupe zu nehmen und später Santa davon zu berichten. Da saß dann also diese kleine Elffigur irgendwo im Haus herum und wurde nachts von den Eltern an einen anderen Ort gestellt, sodass die Kinder morgens eine große Suchaktion starteten, um den neuen Aufenthaltsort von Jolly herauszufinden. Eine sehr süße Idee, die besonders die Fantasie der Kleinen anregt. Es war echt niedlich mit anzusehen, wie sie mit der Plastikfigur geredet und ihr Plätzchen gebacken haben. 
Übrigens: Sobald Menschen anwesend sind, erstarrt der Elf und falls man ihn berührt, verliert er all seine Magie und kann nicht mehr zum Weihnachtsmann zurückfliegen. 

Nun zu Weihnachten: 
An Heiligabend werden normalerweise nicht die gesamten Geschenke ausgepackt, sondern es wird schön gegessen, während die Kinder immer aufgedrehter und aufgedrehter werden. Bei uns gabs Garnelen mit Nudeln, also kein wirklich traditionelles Essen. Zur Messe wollten wir eigentlich auch gehen, aber das haben wir nicht mehr geschafft. Nach dem Mahl wurde ein traditioneller Weihnachtsfilm angeguckt, von denen es hier anscheinend Millionen gibt. Ich sage nur: How the Grinch Stole Christmas, A Christmas Story und A Chrismas Carol. An letzteren lehnen sich viele, viele andere Filme. 

Für die Bescherung musste nicht mehr allzu viel vorbereitet werden: Die Geschenke von den Kindern lagen sowieso schon Tage vorher unter dem geschmückten Tannenbaum und die Stockings (=Strümpfe) wurden auch schon lange zuvor aufgehängt. Übringes: Ich hatte einen für mich allein! An Heiligabend kommen dann aber noch die Weihnachtsplätzen und die Milch für Santa hinzu als Proviant für seine große Reise. 

Der größte Unterschied ist wahrscheinlich, dass Santa erst über Nacht kommt, sodass die Kinder erst am 25.12 wirklich die Bescherung erleben und somit auch erst früh morgens die Geschenke auspacken dürfen. Und damit meine ich wirklich FRÜH MORGENS. Meine Kids waren schon um 5 Uhr wach, was anscheinend auch total voraussehbar war und jedes Jahr so stattfindet, weshalb wir die Regel aufgestellt haben, dass keine Geschenke vor 8 Uhr geöffnet werden, damit wir Erwachsenen noch ein wenig "ausschlafen" konnten. 
Da standen wir dann also um 8 Uhr, müde, unausgeschlafen und im Schlafanzug vor dem Tannenbaum. Und das war wirklich ungewohnt. Es hat sich so unglaublich komisch angefühlt, ohne jegliche Energie und mit riesigen Augenringen die Geschenke zu nehmen und das Geschenkpapier aufzureißen... nie wieder. So richtig Weihnachtsstimmung ist nicht bei mir entstanden, vielleicht war ich auch einfach nur zu müde dafür.

Ein weiterer Unterschied zu Weihnachten in Deutschland ist eventuell auch die größere Anzahl an Geschenken, die die Kinder erhalten. Von vielen anderen Au Pairs bestätigt, allerdings hoffe ich noch, dass es so in fast jedem US-Haushalt aussieht. 
Bei uns gab es jedenfalls je ein Tablet für die drei Kids. Dazu noch unglaublich teure Spiele, eine Gitarre [...]. NIEMALS hätte ich früher meinen gesamten Wunschzettel zu Weihnachten bekommen. NIE!

Mein Persönliches Weihnachten

Neben dem Weihnachten in meiner Gastfamilie habe ich auch noch mein eigenes, persönliches Weihnachten gefeiert. Nach meinen Regeln. Nach eigenen Traditionen. 
Abends am 24. wurden in meinem Zimmer unter meinem privaten Tannenbaum meine Geschenke/ Pakete aus Deutschland geöffnet. Das war auch ganz gut so, weil mir wirklich einige Tränchen über meine Wängchen gerollt sind, weil die Geschenke so unglaublich süß waren. 
Vor allem über das Selbstgebastelte von meiner Familie, Oma und Opa habe ich mich gefreut, weil mir Selbstgemachtes echt viel bedeutet, da es meiner Meinung nach einfach unglaublich persönlich ist. PS Oma: Der Engel ist gut bei mir aufgehoben!
Das Weihnachtsessen am ersten Weihnachtstag bei Oma und Opa durfte ich natürlich auch nicht vergessen weshalb ich vor dem Auspacken der Geschenke noch ein wenig mit der versammelten Verwandtschaft geskypt habe. Es war zwar ein wenig durcheinander und laut und wuselig, aber es war schön, meine Cousins und Cousinen, Tanten und Onkels und Oma und Opa endlich mal wieder live gesehen zu haben. Und zu hören. Meine Verwandten sind echt witzig, weshalb mir die Runde bei Oma und Opa doch mehr gefehlt hat, als ich eigentlich gedacht habe. 
Die "Stockings" - sogar die Haustiere haben Geschenke von Santa bekommen
Mein persönlicher Weihnachtsbaum. 
Mein geöffneter Adventskalender geschickt bekommen von meiner Familie ♥
Weihnachtspost

Der Tannebaum. Normalerweise hasse ich Fotos im Hochkantformat und dieses hier ist auch nicht unglaublich super gelungen, ABER es ist das einzige Foto, was einigermaßen okay ist. 

Leonardtown, Maryland

Aber halt! Glaubt ja nicht, dass nach dem Geschenkeauspacken der Tag gelaufen war!
Das war er nämlich noch lange nicht, auch wenn das ganze Prozedere 3 Stunden gedauert hat.

Anschließend mussten wir nämlich packen und uns auf eine zweistündige Fahrt vorbereiten, da es mit der gesamten Familie zu den Großeltern nach Leonardtown, Maryland ging, wo es dann eine "zweite Bescherung" gab und danach Plätzchen, schwedische Hörnchen und andere Leckereien gemampft wurden. 

Und seit dem Zeitpunkt, an dem wir dort angekommen waren, hatte ich wirklich nur noch Peter Fox`Stimme mit "Haus am See" im Ohr. An den Bildern könnt ihr sicherlich erahnen, wieso, weshalb und warum. Der Sonnenuntergang war wunderschön und hat den Tag perfekt abgerundet. Okay, wohl eher der gesamte Ort, an dem ich mich am Ende des Tages befand. EIN TRAUM!

Im nächsten Post gibts dann noch ein wenig mehr davon. 

12 comments:

  1. Hallo Carina:)
    Ich hab die letzten Tage alle und zwar wirklich alle Beiträge auf deinem Blog gelesen(& ja, es hat verdammt lang gedauert! :D)
    Ich überlege mir schon lange ein Jahr als Au Pair in die USA zu gehen und durch deinen Blog habe ich so viele Dinge erfahren, danke dafür!
    Außerdem finde ich es mega interessant, was du so erzählst und freue mich über jeden neuen Beitrag!
    Ich hoffe dir geht es gut da drüben und ich wünsche dir noch ganz viel Spaß! <3
    Fia

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    1. I'm Ernst? Krass!!! :D das sind ueber 100 und einige sind so schlecht gewesen! :D
      Freut mich echt zu hoeren, danke! :)
      Awww, danke dir auch! :)

      Wann wuerdest du denn ueberhaupt gehen?

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    2. Wahrscheinlich auch wie du nach dem Abi:)
      Aber ich bin gerade in der 10. Klasse, also hab ich noch ein bisschen Zeit, aber trotzdem liebe ich es schon jetzt solche Blogs wie deine zu lesen! :)

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    3. Oh ja, Zeit hast du dann ja wirklich noch, haha. :D

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  2. Toooolle Eindrücke! Ein typisches amerikanisches Weinachten würde ich auch gern mal miterleben :) Auch wenn es so anders ist, klingt es schön.

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    1. Danke! :D
      Haha, Zeit für ein Auslandssemester hast du ja noch. :D

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  3. Alles Gute nachträglich =) Jetzt weisst du wieder zu schätzen wie es daheim ist, oder? =)

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    1. Daaanke! :D
      Oh ja, wie Recht du hast. Auf einmal entpuppen sich die "langweiligste Weihnachten ever" zu den besten, die ich je hatte.

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  4. herzlichen glückwunsch! du bist die gewinnerin von the best of the blogs im januar 2014 :)
    klick hier und schau es dir an: http://www.strangeness-and-charms.com/

    liebe grüße!

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    1. Uiii, daaaaas kommt jetzt irgendwie unerwartet. Hab mit riesiger Konkurrenz gerechnet, aber naja. Ich bedanke mich! Freut mich wirklich! :)

      Liebe Grüße zurück! :)

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  5. Ich liiiiebe es deinen blog zu lesen! :)

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Danke fürs Kommentieren! :)

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